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Im Gespräch mit... Johanna Kretschmer

von Sandra Rosa, 09.12.2016, 08:36 Uhr

Johanna Kretschmer

Liebe Frau Kretschmer, wie sind Sie eigentlich nach Remagen gekommen? Woher kommen Sie?
Meine bisherige Laufbahn ist mittlerweile so lang und vielfältig, dass ich eigentlich ziemlich ausholen müsste. Ich habe in Göttingen Germanistik, Pädagogik und Philosophie studiert. Nach meinem Examen habe ich in Berlin meine erste Stelle als Pädagogin für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien angenommen. Danach war ich dort als Autorin tätig und recherchierte und schrieb über die 750-jährige Sozialgeschichte dieser äußerst spannenden Stadt. Anschließend führte mich meine schreibende Tätigkeit über London nach Bonn, wo ich die Redaktion einer Zeitschrift leitete, die von Kindern und Jugendlichen im ganzen deutschsprachigen Raum geschrieben und gestaltet wurde. Außerdem übernahm ich Lektorats- und Pressearbeiten für einen Schweizer Verlag. Als 2003 die Hauptschule in Remagen zur Ganztagsschule wurde, begann dann auch meine Tätigkeit an diesem Schulstandort. Ich bin also schon seit 13 Jahren hier.

Was unterrichten Sie an der IGS?
Ich unterrichte vorwiegend Deutsch als Zweitsprache. Ich kümmere mich also um Kinder, die ohne Deutschkenntnisse an unsere Schule kommen, vermittle ihnen die Sprache und helfe, sie in den deutschen (Schul)-Alltag zu integrieren. Ich biete aber auch Deutschförderunterricht an und eine AG, die den Kindern Gelegenheit zum kreativen Umgang mit Sprache gibt, d.h. wir erfinden Geschichten, schreiben Gedichte, machen Lesungen...

Das klingt wirklich sehr kreativ. Haben Sie eigentlich selbst Kinder?
Ja, zwei Töchter und einen Sohn.

Erinnern Sie sich an ein besonders schönes Erlebnis, von dem Sie erzählen könnten?
Besonders schön ist es immer wieder, wenn ich meine Schülerinnen und Schülern engagiert und begeistert auch außerhalb des Schulalltags erlebe. Unser gemeinsames Buchprojekt „Ich habe einen Traum“ gehört auf jeden Fall zu meinen schönsten Erinnerungen und natürlich der jährlich wiederkehrende Tag der Demokratie in Remagen, den ich mit einer Gruppe von Jugendlichen mitgestalte.

Fortsetzung:

Was ist für Sie bisher der schönste Ort an unserer Schule?
Ich fühle mich tatsächlich in meinem Raum, dem sogenannten DaZ-oder Integrationsraum am wohlsten. Er ist zwar klein und alt und liegt obendrein, wie ich meinen Schülern immer sage, an der Hauptverkehrsstraße der Schule... es ist also auch noch entsprechend laut. Aber ich mag die Tatsache, dass meine Schüler (und auch die, die ich früher mal hatte) einfach auch zwischendurch mal vorbeischauen und den Ort für ein Gespräch mit mir nutzen.

Was machen Sie, wenn Sie nicht schreiben, kreativ sind oder Unterricht vorbereiten?
Ich liebe Bücher, mein Klavier und meinen Garten. Außerdem treibe ich sehr viel Sport und nutze fast jedes längere Wochenende, um zu verreisen.

Liebe Frau Kretschmer, wenn die Kinder der IGS einmal die Schule verlassen, was wäre da das Schönste, das sie in Erinnerung an die Zeit mit Ihnen sagen könnten?
Ich erinnere mich besonders gerne an die Lehrer aus meiner Schulzeit, die nicht bloß „Dienst nach Vorschrift“ machten, sondern ein echtes Interesse an uns Kindern hatten und sich für uns Zeit nahmen. In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn mich meine Schüler als gerechte und jederzeit ansprechbare Lehrerin in Erinnerung behalten, die sie für unsere Sprache und auch grundsätzlich fürs Lernen begeistern konnte.

Was wünschen Sie den Schülerinnen und Schülern für ihre Zeit an der IGS?
Ich wünsche den IGS-Kindern, dass sie immer wieder genügend Gründe haben, gerne in die Schule zu kommen und den Schulalltag als bereichernd und nicht als belastend empfinden. Mit dieser positiven Lernerfahrung werden sie dann, so hoffe ich, zu selbstbewussten, kritischen und engagierten Menschen heranwachsen, die zuversichtlich ihr Leben in die Hand nehmen.