7er: „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ im Jungen Theater Bonn
von Bozena Betz, 01.10.2024, 13:03 Uhr
Wissen Sie, was „tiefbegabt“ ist? Das ist, wenn einem manchmal „ein paar Sachen aus dem Gehirn fallen und man nie weiß, an welcher Stelle“. So geht es Frederico Doretti, genannt Rico. Er ist die Hauptfigur des fiktiven Kinder- und Jugendromans „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel. Auch alle Schülerinnen und Schüler der jetzigen Jahrgangsstufe 7 haben diesen Roman (in der 5. Klasse) im Rahmen des Deutsch-Unterrichtes gelesen und intensiv behandelt. Nun ergab sich für uns die Gelegenheit, dieses Werk auch auf der Theaterbühne zu schauen.
Vom Roman auf die Bühne
Für sein Werk erhielt Andreas Steinhöfel 2009 den Deutschen Jugendliteratur Preis. Ein Grund mehr, diese Chance wahrzunehmen und selbst zu erfahren, wie ein Roman auf die Bühne gebracht werden kann. In der vergangenen Woche machte sich also die gesamte Jahrgangsstufe 7 mit ihren Klassenleitungsteams auf den Weg zum Jungen Theater Bonn.
Zwei ungleiche Freunde
Rico lebt allein mit seiner Mutter in der langen und geraden Dieffenbachstraße in Berlin, da er große Probleme hat, sich zu orientieren: oben, unten, links, rechts, ost, nord, west und süd… Das alles stellt für den „tiefbegabten“ Jungen eine nicht zu bewältigende Hürde dar. Das perfekte Gegenstück zu ihm ist Oskar, die zweite Hauptfigur: klein, ängstlich, großes Faktenwissen und – „hochbegabt“. Oskar hat weniger Angst, wenn er mit Rico unterwegs ist. Und Rico freut sich, dass er sich mit Oskar an seiner Seite nicht verirren kann. Glasklar: Gemeinsam sind die beiden unschlagbare Freunde. Und beide wollen Mister 2000, den sogenannten ALDI-Kidnapper, stellen.
Überzeugende Inszenierung
Das an dem Vormittag ausverkaufte Theaterstück hat unseren Jugendlichen sehr gut gefallen. Die moderne Inszenierung von Regisseur Bernard Niemeyer überzeugte sowohl die Lehrkräfte als auch die kritischen, jungen IGS-Zuschauer: „Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Stück so gut gefällt“.
„Wahnsinn, wie viel Text sich die Theaterschauspieler, die in unserem Alter sind, merken können.“