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10er Aktionstag: Demokratie (er)leben

von Christine Blinn, 26.11.2024, 13:46 Uhr

Planspiel Janus 11 - Foto/Abbildung: Anna Streidenberger

Wer die Nachrichtenlange auch nur ein wenig verfolgt, weiß um die Relevanz der Frage nach der Demokratie. Diese am Aktionstag aufzugreifen, hatte sich die Jahrgangsstufe 10 vorgenommen, wobei ein demokratietheoretischer Diskurs weniger im Fokus stand als vielmehr das Erfahrbarmachen des Wertes einer freiheitlich demokratischen Grundordnung.

Willkommen auf Janus 11
Zu diesem Zweck machte sich die Stufe 10 klassenweise auf die Reise zu dem erdähnlichen, unbewohnten Planenten Janus 11, denn eine neues Zeitalter war angebrochen: Die Menschheit besiedelt einen fremden Planenten und wir sind dabei. Wie soll nun aber das Zusammenleben der Menschen aussehen? Ausgerüstet mit einem kleinen Nahrungsvorrat und Werkzeug zum Generieren neuer Nahrung begann das Abenteuer.

Aufbau einer Zivilisation
Aufgeteilt in fünf Gruppen gestalteten die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre jeweiligen Rollen als Parteimitglied oder Pressevertreter aus. Verfechter von Basisdemokratie, Repräsentativer Demokratie, Ein-Parteien-System und einer populistischen Bewegung entwickelten Programme und begannen mit ersten Sondierungsgesprächen, um Bündnisse zu schmieden. Denn alle Parteien hatten nur ein Ziel, sie wollten die Mehrheit in einer Wahl überzeugen, um dann ihr System zu etablieren. Dabei verfolgte die Presse das Geschehen, strahlte Nachrichtensendungen aus, berief Pressekonferenzen ein oder lud zu einer Talkshow. Und nach der ersten Wahl ging es erst so richtig los. Wie gelingt es der neuen Regierung, die Nahrungsmittelversorgung mit Papierwürfeln, die regelmäßig gebastelt werden mussten, sicherzustellen? Bricht eine Revolution aus, wenn das Regierungshandeln zu restriktiv wird? Und wie reagiert man eigentlich auf Katastrophen, die plötzlich den Planeten heimsuchen?

Erfahrung schafft Auseinandersetzung
Bei aller Freude am Planspiel, das seine Herausforderungen nicht nur in immer komplexer werdenden Aufgaben offenbarte, sondern auch in der Emotionsregulation bei den Spielern, kam das eigentlich Wertvolle im Anschluss an das Spielende. Eine Stunde nehmen wir uns Zeit für die Reflexion des Erlebten, analysierten Einzelsituationen und verbanden Erfahrung mit Weltgeschehen.
Und was bleibt von dieser Reflexion für unser zukünftiges Handeln?
„Wir denken gar nicht darüber nach, dass es uns gut geht, weil wir in einer Demokratie leben.“
„Wenn die Presse nicht mehr frei ist, dann ist das ein echtes Problem.“
„Wie schnell Systeme kippen können, wenn es keinen feste Verankerung von Prinzipien in sowas wie einer Verfassung gibt.“