Im Gespräch mit ... Viktoria Becker
von Christine Blinn, 04.11.2025, 10:00 Uhr
Liebe Frau Becker, wo kommen Sie ursprünglich her und was hat Sie ausgerechnet nach Remagen verschlagen?
Ursprünglich komme ich aus Brohl und bin in Sinzig aufs Rhein-Gymnasium gegangen. Mein kleiner Bruder war sogar hier in Remagen auf der Realschule Plus, ich kenne die Schule also schon ziemlich lange.
Und nun möchten Sie die Kinder der IGS unterrichten. Was möchten Sie ihnen beibringen?
Vor allem wie sie später alleine zurecht kommen. Dazu unterrichte ich die Fächer Ethik, Gesellschaftslehre, Darstellendes Spiel und Kunst.
Haben Sie eigentlich selbst Kinder?
Nur ein vierbeiniges mit Fell. Es sagt zwar nur „Wau“ aber hört auf jedes Wort, das ich sage.
Nun sind Sie ja schon etwas länger mit an Bord. Welchen Lieblingsort haben Sie an unserer Schule für sich entdeckt?
Die Bibliothek, dort findet ja auch mein DS-Unterricht statt. Orte mit vielen Büchern habe ich schon immer geliebt.
Was machen Sie eigentlich, wenn Sie mal nicht Ihren Unterricht vorbereiten oder korrigieren?
Ich habe neben der Schule noch ein zweites kleines berufliches Standbein: Ich bin Autorin und Illustratorin. Ein Freund von mir ist Komponist und hat mich vor Jahren in der Szene vorgestellt. Aktuell hinke ich einer Deadline für einen Jugendbuch-Dreiteiler hinterher und der wäre bestimmt schon fertig, wenn mein Mann und mein Hund mich nicht ständig mit ins Grüne schleppen würden.
Sie waren ja auch mal Schülerin und erinnern sich bestimmt noch an Ihre eigenen Lehrer: Wenn die Kinder der IGS die Schule verlassen, was wäre da das schönste, das sie in Erinnerung an die Zeit mit Ihnen sagen könnten?
Ich würde mich wirklich freuen, wenn meine Schüler auch in vielen Jahren noch denken würden: „Ach stimmt, genau das hat mir die Frau Becker damals erklärt.“ Zumindest geht es mir so, wenn ich an meine ehemaligen Lehrer denke.
Gibt es ein besonders schönes Erlebnis als Lehrerin, von dem Sie gerne erzählen möchten?
Ich habe schon als Schülerin Nachhilfe gegeben. Einer meiner Schüler kam aus der Nachbarschaft und hatte echt viele Probleme in der Schule. Eigentlich hatte er gar keine Lust auf Nachhilfe. Viele Jahre und Nachhilfestunden später, als er seine Mittlere Reife geschafft hatte, kam er mit einem Blumenstrauß vorbei und fragte mich, ob ich ihm helfen könnte, sein Fachabi zu machen. Inzwischen hat er einen Bachelor-Abschluss und behauptet immer noch jedes Mal, wenn wir uns begegnen, dass ich ihn dazu überredet hätte. Ich bin unglaublich stolz auf ihn. Obwohl es ihm wirklich schwerfiel, ist er viel weiter gekommen, als er es sich damals in der sechsten Klasse selbst je zugetraut hätte.
Was wünschen Sie abschließend den Schülerinnen und Schülern für ihre Zeit an der IGS Remagen?
Traut euch etwas mehr zu. Ihr werdet überrascht sein, wie weit ihr kommt.
