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9er: Auf den Spuren der Geschichte Remagens

von Lara Bardenheuer und Annekathrin Tiede, 11.10.2022, 10:31 Uhr

Brücke von Remagen - Foto/Abbildung: Annekathrin Tiede

Am ersten Aktionstag des neuen Schuljahres beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 mit der Geschichte Remagens. Warum steht die Brücke von Remagen nicht mehr? Was hat es mit der Friedenskapelle auf sich? Wo findet man in Remagen Spuren der Römer? All diese Fragen konnten im Laufe des Tages beantwortet werden. Dazu erstellten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen Referate zu verschiedenen Stationen in Remagen, die anschließend mit der ganzen Klasse auf einem Spaziergang durch Remagen abgelaufen wurden. An jeder Station stellte die entsprechende Expertengruppe Wissenswertes vor und beantwortete Fragen.
Damit auch die restliche Schulgemeinschaft an der spannenden Geschichte Remagens teilhaben kann, nimmt euch Lara aus der 9c nun mit auf den Spaziergang durch Remagen und hat viel Interessantes zu berichten:

Die Brücke von Remagen
Wir starten unseren Spaziergang durch Remagen an der Brücke von Remagen, wo der erste Vortrag gehalten wurde. Die Ludendorff-Brücke bestand von 1918 bis 1945. Sie wurde am 7. März 1945 von der US-Armee eingenommen und für einen Vormarsch auf die andere Rheinseite genutzt. Bevor die Brücke von den Amerikanern eingenommen wurde, sollte sie so schnell wie möglich gesprengt werden sollte. Dann änderte sich der Befehl und die Brücke sollte so lange wie möglich gehalten werden, damit mehr deutsche Panzer und Soldaten den Rhein überqueren konnten. Nach der Eroberung der Brücke feuerte die SS-Werferabteilung 11 Raketen auf die Brücke ab. Fünf Offiziere wurden von Hitler zum Tode verurteilt. Am 17. März 1945 stürzte die Brücke aufgrund von Überlastung ein. Das Friedensmuseum entstand am 7. März 1980 und wird seit 1981 von einem kleinen Verein geleitet.

Fortsetzung:

Kriegsgefangenenlager und Friedenskapelle
Der zweite Vortrag stellte das Rheinwiesenlager, ein Kriegsgefangenenlager in Remagen, ins Zentrum. Das Lager war für 100 000 Kriegsgefangene ausgelegt. Die Lebensbedingungen für die Gefangenen waren sehr schwierig, sie mussten ohne Dach über dem Kopf in Erdlöchern übernachten. Am 20. Juni 1945 wurde das Lager in Remagen von der französischen Armee aufgelöst. Dort, wo damals das Gefangenenlager stand, steht heute eine Friedenskapelle. Am 22. Juni 1985 wurde der Grundstein für die Kapelle gelegt. Es gingen Spenden von über 300 000 DM ein. Zwei Jahre später war der Bau vollendet. Am 9. Oktober 1987 wurde die Kapelle eingeweiht. Die Schwarze Madonna wurde aus ungebranntem Lehm geformt. Die dunkle Farbe gab ihr ihren Namen. Seit 2009 veranstalten rechte Gruppen jedes Jahr im November so genannte „Trauermärsche“, um an die verstorbenen Kriegsgefangenen zu erinnern und das Gedenken an die Verstorbenen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.

Die Apollinariskirche
Anschließend liefen wir zur Apollinariskirche. Die Grundsteinlegung erfolgte 1839, der Rohbau wurde 1843 abgeschlossen. Die Apollinariskirche galt damals als der bedeutendste Sakralbau der Neugotik im Rheinland. Sie wurde speziell für die Aufnahme von großformatigen Fresken geschaffen.

Römische Wurzeln
Die letzte Station führte uns zur ehemaligen Stadtmauer von Remagen. Dort lernten wir etwas über das Römerkastell Rigomagus, das an einer Engstelle der Limesstraße entlang des Rheins errichtet wurde. Es bestand für 450 Jahre von 5 v. Chr. bis etwa 450 n. Chr. In dem Kastell wurden Gräber entdeckt, die Jüngsten stammen aus dem 5./6. Jahrhundert n. Chr. Rigomagus und die damit verbundenen Anlagen sind heute Kulturdenkmäler.
Der letzte Vortrag handelte vom Limes, der jahrhundertelang die Außengrenze des Römischen Reiches bildete. Der Niedergermanische Limes ist heute UNESCO-Welterbe. Dazu wurde im Mai 2022 das RIGOMAGUS-Fest in Remagen veranstaltet, bei dem die Welterbe-Urkunde offiziell an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und den Bürgermeister der Stadt Remagen, Björn Ingendahl, überreicht wurde.