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9d: Antisemitismus erkennen, benennen und begegnen

von Niklas Buschke (10b) und Benedict Rüben (10b), 24.02.2023, 08:08 Uhr

Antisemitismus im Alltag - ein Workshop im Haus der Geschichte Bonn - Foto/Abbildung: Alexandra Hadamitzky

Was kannst du tun, wenn du Judenfeindlichkeit auf der Straße, in deinem Freundeskreis oder im Netz begegnest? Du kannst informieren und aufklären, Zivilcourage zeigen und einschreiten. Selbst wenn du Angst vor den Tätern hast und dich nicht traust, ihnen direkt etwas zu entgegnen, ist es im Grunde ganz einfach, etwas gegen Diskriminierung im Alltag zu tun: Schau nicht weg, sondern frag' wenigstens das Opfer: "Wie geht es dir und wie kann ich dir helfen?”. Meist ist das bereits eine große Hilfe! Dieses Ziel wollen wir in Zukunft gemeinsam umsetzen. 

Von Buchenwald ins Haus der Geschichte
Nach unserem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald absolvierten wir Ende Januar einen Workshop im Haus der Geschichte Bonn über Antisemitismus und Ausgrenzung im Alltag. Unser Tag startete mit einer kleinen Führung durch die Dauerausstellung, in der wir über die Nachkriegszeit bis hin zum Bau und Fall der Berliner Mauer informiert wurden. Im Anschluss fand unser Workshop statt. Dieser wurde von zwei Mitarbeiterinnen der Anne Frank Bildungsstätte aus Frankfurt geleitet.

Antisemitismus im 21. Jahrhundert
Wir begannen mit einer Mind-Map, in der wir all unser Vorwissen über Antisemitismus sammelten. Daraufhin schauten wir uns ein Video aus der Sicht von Betroffenen an, wie diese Antisemitismus im Alltag erleben. Hierdurch wurde vielen abermals bewusst, dass Antisemitismus immer noch eine große Rolle spielt. Im Anschluss haben wir uns im Raum zu verschiedenen Aussagen positioniert. Sollte zum Beispiel in der Mensa prinzipiell auch koscheres Essen angeboten werden? Nicht immer war es leicht, sich zu einem Fall zu positionieren. Nun folgte eine Gruppenarbeit, in der wir verschiedenste Bilder auf antisemitische Symbole oder Deutungen analysierten und uns gegenseitig vorstellten. Hierbei wurden verschiedenste Formen von Antisemitismus entdeckt. Die Spannweite erstreckte sich von der Verhöhnung des Judentums im Mittelalter durch die Gleichsetzung mit Tieren und der Verbindung des Judentums im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien, wie beispielsweise, dass die Israelis Corona erfunden hätten, bis hin zur sogenannten Rothschild-Theorie, die besagt, dass reiche Juden die Banken kontrollieren würden. Es war alles dabei.

Spätestens jetzt wurde allen klar, dass sich das Verhalten und die Denkweise Juden gegenüber seit dem Mittelalter und der Zeit des Dritten Reiches in einigen Teilen der Bevölkerung nicht stark verändert hat. Denn es kommt immer noch zu Gewaltübergriffen an der jüdischen Bevölkerung, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland und auch in Israel selbst, im sogenannten Palästinenserkonflikt. 

Antisemitismus stoppen
Zum Ende des Workshops haben wir darüber diskutiert, wie man von Antisemitismus und generell Diskriminierung betroffenen Menschen helfen kann. Denn bei Diskriminierung ist man nie nur Zuschauer, sondern immer in irgendeiner Form Beteiligter. Diesen Punkt haben wir besonders ernst genommen. Abschließend können wir von einem sehr gelungenen Workshop sprechen, der uns nicht nur das Thema Antisemitismus weiter nähergebracht hat, sondern wieder einmal deutlich gemacht hat, dass wir alle besser auf uns achten müssen und niemanden aufgrund von Hautfarbe, Aussehen oder Religion diskriminieren.